Was macht eine Auftrags-Biografin? Ich helfe euch dabei, eure Lebensgeschichte zu schreiben

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Die Biografie eines jeden Menschen ist einzigartig und wert, erhalten zu werden. Wir helfen Ihnen, Ihre Lebenserinnerungen zu schreiben und zu produzieren.

So beschreibt die Vereinigung deutschsprachiger Biografinnen und Biografen das eigene Berufsbild. Andreas Mäckler ist der Gründer des Biografiezentrums. Bei ihm habe ich einen Biografiekurs belegt, dabei viel gelernt – und werde jetzt auch Mitglied in der Berufsvereinigung.

Biografien schreibe ich zwar schon seit einigen Jahren, bisher war mir aber nicht bewusst, dass das so viele andere auch tun. Und dass das, was ich so gern mache, ein richtiger Beruf ist: Auftrags-Biografin. Die meisten Kolleg*innen arbeiten mehr oder weniger ähnlich – auch wenn jede und jeder einzelne seine individuelle Note einbringt oder ganz bestimmte Spezialgebiete bedient.

Andreas Mäckler und ich beim Biografiekurs in München

Biografie schreiben lassen

Es beginnt immer mit dem ersten Kontakt – meistens per Mail oder Telefon – und wenn das Interesse da ist, vereinbaren wir ein erstes Treffen. Das Kennenlernen ist wichtig, weil das Schreiben einer Biografie sehr viel mit Vertrauen zu tun hat. Die Chemie muss stimmen, dann ist die Zusammenarbeit erfolgreich.

Familiengeschichten und Autobiografien

Beim ersten Treffen geht es darum, die Eckpunkte des Projekts abzustecken: Wird es eine Autobiografie oder eine Familiengeschichte? Sollen noch andere Personen befragt werden? Sind bereits Texte vorhanden? Sollen Fotos eingebaut werden? Wie soll das Buch aussehen? Gibt es einen Termin / besonderen Anlass, bei dem das Buch fertig sein sollte?

Außerdem werden die Konditionen vereinbart und vertraglich festgehalten. Welche Leistungen werden von der Biografin erbracht? Wie viel und wann ist dafür zu bezahlen?

Aus dem Leben erzählen

Die intensivste Phase kommt jetzt: die Interviews. Erfahrungsgemäß sind 5 bis 6 zweistündige Interviews notwendig, um die Lebensgeschichte so zu erzählen, dass man daraus ein 80- bis 120-seitiges Buch machen kann. Natürlich ist das nur ein Richtwert. Jedes Leben ist einzigartig und so auch die Biografiearbeit.

Die Biograflinge – so nenne ich jene Menschen, deren Lebensgeschichte ich aufschreiben darf – erzählen, was sie möchten. Ich frage dazwischen, bohre aber nicht nach. Ich achte auf den roten Faden und dass alle wichtigen Geschichten erzählt werden. Ich helfe den Erinnerungen auf die Sprünge und lasse die Menschen in ihren „Schatzkisten“ kramen. Gemeinsam suchen wir Fotos aus und sichten Dokumente. Weil das Erinnern auch ziemlich anstrengend sein kann, lasse ich zwischen zwei Interview-Terminen meistens zwei Wochen verstreichen. Außer die Distanz ist zu groß, dann suche ich nach anderen Möglichkeiten wie etwa ein paar Tage hintereinander, an denen wir jeweils 2 Stunden arbeiten. Später sind auch telefonische Gespräche oder Video-Calls möglich.

Mit der Stimme des Erzählenden schreiben

Ist alles erzählt, kommt die Textarbeit. Die Aufgabe der Biografin ist es, die sprachlichen Besonderheiten aufzugreifen und mit der Stimme des Biograflings zu schreiben. Aus den Erzählungen werden stilistisch saubere Geschichten, die eine logische Struktur haben. Meistens ist die Biografie chronologisch. Ich ergänze die Texte manchmal auch durch Erklärungen von alten Berufen oder anderen unbekannten Begriffen und durch historische Daten, wenn das gewünscht wird. Die Biograflinge bekommen die Manuskripte zwischendurch und/oder auch am Ende zum Lesen und Korrigieren, sodass keine inhaltlichen Fehler entstehen können. Natürlich wird alles professionell lektoriert.

Fotos und andere schöne Illustrationen

Was wäre aber ein Buch ohne Bilder? Die gemeinsam ausgewählten Fotos und eventuell auch Dokumente lasse ich einscannen. Sie werden von mir professionell bearbeitet, beschriftet und eingefügt. Ich gliedere die Geschichte in Kapitel und gestalte das Layout mit farbigen Aufschlagseiten, Inhaltsverzeichnis, eventuell gibt es ein Vorwort und einen Sinnspruch am Anfang oder Ende des Buches.

Ein ganz besonderes Vergnügen ist die Cover-Gestaltung. Ich mache Titel-Vorschläge und gestalte mit passenden Fotos zwei bis drei Varianten des Deckblatts und einen Text für die Rückseite des Buchs. Die Biograflinge wählen dann ihren Favoriten. Auch das fertige Layout wird nochmals korrigiert, für den Druck vorbereitet und anschließend freigegeben.
In den meisten Fällen ist eine kleine Auflage gewünscht – 10 bis 50 Stück – die an Familie und Freunde verschenkt wird. Es besteht auch die Möglichkeit, das Buch im Eigenverlag zu veröffentlichen und beispielsweise 500 Exemplare drucken zu lassen.

Lebensgeschichte als Buch

Der ganze Prozess dauert rund vier Monate und passiert in ständiger Kommunikation mit den Auftraggeber*innen. Es ist ein Gemeinschaftsprodukt, das von den Gesprächen und dem ständigen Austausch beflügelt wird.

Wenn die Bücher aus der Druckerei kommen, ist das jedes Mal ein spannender Moment. Wie schauen sie aus? Nicht die Biografin, sondern jener Mensch, der hier seine Lebensgeschichte erzählt, soll sich wiederfinden. Dann ist es gelungen.

„Ich höre meine Oma reden!“ lautete das Feedback einer Auftraggeberin. So soll es auch sein. Bei Buchpräsentationen oder bei der Geburtstagsfeier kann der/die Jubilar*in aus dem Buch lesen. Oder auch die Biografin, wenn das gewünscht wird. Gerne bin ich bei den weiteren Schritten behilflich und gestalte beispielsweise Einladungskarten im Stil des Biografie-Buchs.

Na, seid ihr auf den Geschmack gekommen? Kontaktiert mich einfach …

Mehr über mich, meine Leben und meinen Werdegang findet ihr hier!

Ich bin aber auch sehr neugierig. Was fasziniert euch am Schreiben? Habt ihr das biografische Schreiben schon ausprobiert? Was sind die süß-sauren Momente in eurem Leben? Und wer weiß ein gutes Rezept für Ribiselkuchen? 😉

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