Das Leben ist süß-sauer, es schenkt uns fruchtige und bittere Momente – genau wie die Ribisel (für alle nördlich von Bayern: es handelt sich dabei um eine rote Johannisbeere).
Die Ribisel ist ein Symbol für die Aufs und Abs im Leben – und auch für mein neu gegründetes Unternehmen (im Bild mit dem amtlichen Dokument!), bei dem die Biografien der Menschen im Mittelpunkt stehen. Ribisel ist außerdem die Abkürzung für meinen Nachnamen Riedler-Bittermann. Kreiert haben den Begriff meine Freunde Alex und Bärbel, die meine Familie immer als „die Ribiseln“ bezeichnen. Und das passt! Ribiseln erinnern ans Leben, haben eine strahlend rote Farbe und schmecken – vor allem in einem Ribiselkuchen.
Bitter-süß kann auch das Schreiben sein und unsere Geschichten aufs Papier zu bringen und weiterzugeben. Ich schreibe für mein Leben gern. Übers Leben. Und zum Start dieses Blogs und meiner Selbstständigkeit habe ich mir überlegt, was ich alles am biografischen Schreiben mag. Hier sind die ersten 17 Gründe – Fortsetzung folgt, vielleicht.
1. Ich mag es, weil die besten Geschichten das Leben schreibt.
2. Man gelangt mit Leichtigkeit in die Tiefe des Lebens, weil man beim entspannten Schreiben oft ganz automatisch in unbewusste Regionen der Erinnerung abtaucht.
3. Es ist unausweichlich. Wer zu schreiben beginnt, landet ohnehin meistens bei sich selbst – also beim biografischen Schreiben.
4. Es ist ganz leicht, beim Schreiben den Schatz der Erinnerungen zu heben. Deshalb gibt es auch kein richtig oder falsch, keinen Rotstift, keine Verbesserungen – weil nur Sie die Schatzmeister*innen Ihrer Erinnerungen sind.
5. Ich kann mir stundenlang die Lebensgeschichten anderer Menschen anhören und empfinde es als großes Geschenk, wenn diese mir Ihre Erinnerungen anvertrauen.
6. Meine Lieblingsfrage dabei lautet: Wie haben Sie Ihren Mann/Ihre Frau kennengelernt? Ich stehe auf Liebesgeschichten, die schon für sich ein ganzes Buch wert sind – deshalb gibt es auch mein Angebot, Ihr Liebesbuch zu schreiben: Beziehung zum Blättern.
7. Es funktioniert immer – auch wenn ihr vielleicht glaubt, das Schreiben liegt mir nicht! Mit den Methoden des biografischen Schreibens werden Erinnerungen geweckt, Ideen gesammelt, Gedanken sortiert und zu Texten verarbeitet. Anschließend kann man die Texte auch noch zu Gedichten verdichten.
8. Ich mag alte Fotos. Sie sind schön, schwarz-weiß, oft winzig klein – in jedem Fall helfen sie dabei, die Erinnerungen freizuschaufeln. Das macht sie auch zu wunderbaren Schreibimpulsen.
9. Ob Tagebuch oder Biografie – beim Schreiben übers Leben kommen mir die besten Ideen und es fällt mir leichter, einen klaren Gedanken zu fassen.
10. Das Leben muss gefeiert werden! Und wie könnte man das besser tun, als mit einer wohlwollenden Rückschau und der Präsentation in einem schönen Buch.
11. Ich habe schon immer gern persönliche Geschenke gemacht. Aus dem biografischen Schreiben ergeben sich da unzählige Möglichkeiten – von Gedichten bis zu Geschichten über gemeinsame Erlebnisse, vom Porträt bis zur Biografie in Buchform.
12. Wenn das Leben vorbei ist, sind auch die Erinnerungen weg. Das biografische Schreiben ermöglicht uns, die Lebensgeschichten zu bewahren und weiterzugeben.
13. Es wird nie langweilig. Die Themen, mit denen man sich beschäftigen kann, sind so vielfältig und bunt wie das Leben selbst.
14. Die Mode der Siebziger Jahre, der erste verstohlene Kuss, Omas Schweinsbraten am Sonntag, der Urlaub in Italien – die Erinnerungen erzeugen Bilder und Gerüche im Kopf, die ich einfach mag.
15. Von jeder Biografie kann ich viel lernen: über Geschichte, alte Begriffe und Berufe, Dialektausdrücke … Ich bewundere außerdem die Stärke und den Erfindungsreichtum der vorigen Generationen. Da werde ich oft demütig angesichts eigener vergleichsweise kleiner Problemchen.
16. Biografisches Schreiben und Ahnenforschung sind voll im Trend. Das ist zwar kein Grund für meine Leidenschaft, aber es schafft viele Möglichkeiten, sich damit zu beschäftigen. Hier einige aktuelle Bücher:
Ildiko von Kürthy: Es wird Zeit. Das Tagebuch
Michelle Obama: Becoming. Finde deine innere Stimme.
Doris Dörrie: Leben, schreiben, atmen
17. Die Ahnen geben mir Kraft. Wenn man sich genauer mit seiner Herkunft und besonders mit den Vorfahren beschäftigt, ist das oft sehr berührend. Die Verbindung wird spürbar, wenn man über die Menschen aus der Familie schreibt. Und man versteht so manches im eigenen Leben auch besser.
Mehr über mich, mein Leben und meinen Werdegang findet ihr hier!
Ich bin aber auch sehr neugierig. Was fasziniert euch am Schreiben? Habt ihr das biografische Schreiben schon ausprobiert? Was sind die süß-sauren Momente in eurem Leben? Und wer weiß ein gutes Rezept für Ribiselkuchen? 😉